Marius Packan packt für die Grünen an

Kommunalwahl im März: Ortsverband nominiert 27-Jährigen als Bürgermeisterkandidaten

PNP 21.10.2019

Pfarrkirchen. Dass im Kult-Club Bogaloo einmal eine Nominierungsversammlung für einen Bürgermeisterkandidaten stattfinden würde, hätte wohl kaum jemand gedacht. Am Samstagabend aber präsentierten die Grünen genau dort ihren Mann, der sich nächstes Jahr um den Chefsessel im Pfarrkirchner Rathaus bewerben wird: Marius Packan.

Gut 30 politische Interessierte, darunter neun Mitglieder des wiederbelebten Ortsverbandes, sind gekommen. Sie verfolgen das Prozedere der Nominierung – abgewickelt von Kreisvorsitzendem Günther Reiser – von der Bar und Kinosesseln aus, auf eigens aufgestellten Stühlen oder an Stehtischen. Discokugeln drehen sich, das Licht ist gedämpft, was es Reiser nicht einfacher macht, die vielen Formalien abzulesen. Ein kleines Buffet ist aufgebaut – von einigen selbst mitgebracht. Dafür geht eine Spendenbox reihum. Es ist eine spezielle Atmosphäre, wie immer im Bogaloo – gepaart mit der spürbaren Aufbruchstimmung und der Freude darüber, dass die Grünen wieder mitmischen in der Kommunalpolitik der Kreisstadt.

Dies machen auch Ortsvorsitzende Sarah Kandlbinder und Kreisvorsitzende Mia Goller in ihren kurzen Worten deutlich. „Wir sind alle begeistert, dass sich hier Leute gefunden haben, die wirklich was zu sagen haben, die sich einbringen und etwas angehen wollen“, meint Goller strahlend.

Im Mittelpunkt aber steht einer, für den das Bogaloo sein „zweites Wohnzimmer“ ist, wie er sagt, und für den die drohende Schließung des Kult-Clubs die Initialzündung dafür war, sich politisch zu engagieren: Marius Packan (27). Der Bürgermeisterkandidat der Grünen wird nicht einfach so auf die Bühne geholt. Erst nach einer Videobotschaft, die kurzerhand eingespielt wird: MdB Erhard Grundl sendet Grüße aus Berlin und wünscht den Pfarrkirchner Grünen und ihrem Kandidaten viel Erfolg: „Go Marius!“.

  • Zeigten nach der Nominierung die ersten Wahlplakate: Bürgermeisterkandidat Marius Packan und Kreisvorsitzende Mia Goller. −F.: wa
Zeigten nach der Nominierung die ersten Wahlplakate: Bürgermeisterkandidat Marius Packan und Kreisvorsitzende Mia Goller. −F.: wa
Zeigten nach der Nominierung die ersten Wahlplakate: Bürgermeisterkandidat Marius Packan und Kreisvorsitzende Mia Goller. −F.: wa

Erst dann stellt sich Marius Packan vor. Der gelernte Schreiner und Holztechniker arbeitet als Projektleiter bei der Firma Appia in Dietersburg (Planung, Bau und Einrichtung von individuellen, inhabergeführten Hotels bei Neu-, Aus- und Umbau oder Renovierung). Er war derjenige, der die Demonstration gegen die Schließung des Bogaloo initiiert hat, womit sich der Kreis zum Ort der Nominierungsversammlung schließt. Wie alleine man sich im Bemühen, das Aus für diesen Club zu verhindern, gefühlt hat, dies habe ihn motiviert, sich politisch einzumischen. Denn die Stadt könne hier sehr wohl eingreifen.

Das Bogaloo und ein gutes kulturelles Programm („für die Jugend ist nichts geboten“) ist aber nur ein Thema, das Packan auf den Nägeln bringt. Mehr Transparenz hat er sich auf die Fahnen geschrieben, mehr Themen in den öffentlichen Teil von Stadtratssitzungen, in denen viel „sinnloses Geplänkel“ stattfinde, bringen. Er wolle das große Potenzial der Mitarbeiter im Rathaus besser nutzen und diese fördern und an der richtigen Stelle einsetzen.

Kritik übt er daran, dass die Mieten in Pfarrkirchen „durch die Decke“ gingen. Gerade die Wohnungsbau GmbH müsse hier für gutes Wohnen zu erschwinglichen Preisen sorgen.

Ein Wort verliert Packan noch zur CSU-Nominierungsversammlung von Landrat Michael Fahmüller: „Der Landkreis steht gut da, hieß es da wieder einmal. Er steht. Und wir wollen ihn wieder ins Laufen bringen.“

Und so erklärt Marius Packan den Wahlkampf für eröffnet. Dabei kommt der Name ihres Kandidaten den Pfarrkirchner Grünen gerade Recht. „Wir packen an“ und „Ich PACK AN – für Pfarrkirchen“ ist auf den frisch gedruckten Wahlplakaten zu lesen. – wa

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